Sonnenheizung: Richtig umsteigen

Von: BSW-Solar

Der lange Winter und das kühle Frühjahr lassen Heizkosten steigen / Heizungen liefen bis in den Mai / BSW-Solar gibt Tipps zum Umstieg auf Solarwärme

 

Der lange Winter und das kühle Frühjahr haben die Heizkosten in die Höhe getrieben. Die Heizungen liefen in vielen Haushalten bis in den Mai hinein. Dazu kommt, dass die Öl- und Gaspreise auf weiter hohem Niveau verharren und sich die Heizkosten immer stärker im Geldbeutel der Verbraucher bemerkbar machen: Ein Drei-Personen-Haushalt hat 2012 im Durchschnitt 1.248 Euro für Heizkosten gezahlt, hat die Agentur für Erneuerbare Energien ermittelt. Neben der kalten Witterung spielt die Effizienz der Heizung bei der Energierechnung eine große Rolle. "Zu viele Heizungen in Deutschland sind ein Fall fürs Museum, weil sie einen schlechten Wirkungsgrad haben", erläutert Jörg Mayer, Geschäftsführer des Bundesverbandes Solarwirtschaft e.V. (BSW-Solar). Nach einer aktuellen Erhebung des Bundesverbands der Schornsteinfegerinnung waren im vergangenen Jahr rund 2,5 Millionen Heizungsanlagen in Deutschland seit mehr als 21 Jahren in Betrieb, knapp eine Million davon sogar mehr als 29 Jahre.

 

Wer die Haushaltskasse entlasten und auf moderne Heiztechnik setzen möchte, sollte über Solarwärme nachdenken. "Heutige Heizsysteme nutzen Erneuerbare Wärme, zum Beispiel Solarthermie-Kollektoren in Kombination mit Holzpellets. Dank ihrer modernen Technologie sind diese Systeme erheblich effizienter als die alten Öfen. Das schont die Umwelt und spart bares Geld", so Mayer. Eine Solarwärme-Heizung besteht aus drei Elementen: Kollektoren, die die Sonnenstrahlen in Wärme umwandeln, einem Wärmespeicher und einer Nachheizung für den Fall, dass zusätzliche Wärme benötigt wird. Sonnenheizungen sind sehr langlebig und können selbst nach über 30 Jahren noch Wärme produzieren. Die Preise für eine Solarwärme-Heizung liegen im klassischen Eigenheim bei etwa 8.000 bis 10.000 Euro. Dazu kommen die Kosten für die Nachheizung.

 

1. Zustand der aktuellen Heizung checken

 

Wie alt ist Ihre Heizung? Wenn die Heizung schon 20 Jahre oder länger in Betrieb ist, sollten Sie in eigenem Interesse über eine Neuanschaffung nachdenken. Alte Brenner verheizen das Geld im wahrsten Sinne. Wenn in den vergangenen Jahren das Haus gedämmt oder die Fenster ausgetauscht wurden, sollte ebenfalls über eine neue Heizung nachgedacht werden. Grund: Mit dem geringeren Wärmebedarf ist die alte Heizung häufig zu groß dimensioniert und läuft somit ineffizient.

 

2. Situation vor Ort prüfen

 

Für ein Solarheizungs-System wird eine geeignete Fläche auf dem Dach oder an der Fassade benötigt, um die Solarkollektoren anzubringen. Optimal ist eine geneigte und möglichst zusammenhängende, unverschattete Dachfläche, die nach Süden weist. Dächer mit geringer Abweichung nach Osten oder Westen kommen ebenfalls infrage. Selbst auf Flachdächern lassen sich Solarwärme-Kollektoren mit speziellen Montagesystemen sehr gut installieren. Tipp: Eine Dachsanierung ist der richtige Zeitpunkt für den Einstieg ins solare Heizen. Ausreichend Platz braucht ebenfalls der Wärmespeicher, der zumeist im Keller installiert wird.

 

3. Handwerker-Gespräch vorbereiten

 

Bereiten Sie das erste Gespräch mit dem Handwerker vor und ermitteln Sie den Heiz- und Warmwasserbedarf des Hauses. Wie viel Liter Öl haben Sie in den vergangenen Jahren kaufen müssen? Wie viel Kubikmeter Gas haben Sie bezogen? Die Öl- oder Gasrechnungen der vergangenen Jahre enthalten diese Information. Ein Energieberater kann hierbei ebenfalls weiterhelfen. Überlegen Sie, ob zum Energiesparen weitere Haushaltsgeräte mit Solarwärme versorgt werden können. Mit vorgeheiztem Wasser verbrauchen Waschmaschinen und Geschirrspüler deutlich weniger Strom. Es sind mittlerweile sogar erste Solartrockner auf dem Markt.

 

4. Fachbetrieb berechnet und berät

 

Auf Basis der Wärmebedarfsdaten bestimmt der Solarwärme-Experte mithilfe von Simulationsprogrammen und anhand der Bedingungen vor Ort wie Dachneigung oder Sonneneinstrahlung die ideale Anlagengröße. Der Fachmann wird Sie auch über die möglichen Varianten der Nachheizung beraten und die insgesamt zu erreichenden Einsparungen ermitteln. 

 

5. Staatliche Förderung nutzen

 

Zum Informationspaket der Fachbetriebe sollte auch eine Beratung hinsichtlich der staatlichen Förderprogramme gehören. Wer eine alte Heizung durch ein modernes Heizsystem auf Basis von Erneuerbaren Energien ersetzt, bekommt einen direkten finanziellen Zuschuss zur Anschaffung. Über das Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle (BAFA) wird die Installation einer typischen Solarwärmeanlage mit bis zu 2.000 Euro gefördert. Es bietet sich an, diesen Zuschuss mit einem Ergänzungskredit des KfW-Programms "Energieeffizientes Sanieren" zu kombinieren. Dabei stellt die KfW Bankengruppe bis zu 50.000 Euro zu attraktiven Konditionen bereit. Die Förderung umfasst neben den Investitionskosten auch eine Energieberatung sowie erforderliche Nebenarbeiten wie die optimale Einstellung der gesamten Heizungsanlage. Wichtig: Der Antrag muss vor Beauftragung der Arbeiten über die Hausbank gestellt werden. 

 

6. Verkaufswert des Eigenheims steigern

 

Die Umstellung auf eine Solarwärme-Heizung ist nicht nur umweltfreundlich, sondern steigert auch den Verkaufswert des Hauses. Da durch die Solarheizung der sogenannte Primärenergiebedarf zurückgeht, verbessert sich die gesamte Energiebilanz des Hauses. Dieser Vorteil wird im Energieausweis dokumentiert, der mittlerweile beim Verkauf von Immobilien vorgeschrieben ist.

 

Quellenangabe BSW-Solar e.V.